Storytelling mit dem Blake Snyder Beat Sheet: Wie Unternehmen ihre Geschichten wirkungsvoll strukturieren können


Blake Snyders „Beat Sheet“ ist ein beliebtes Werkzeug im Drehbuchschreiben, das dabei hilft, Geschichten klar und spannend zu strukturieren. Ursprünglich für Hollywood entwickelt, bietet das Beat Sheet auch für Unternehmen eine wertvolle Struktur, um ihre eigenen Geschichten wirkungsvoller zu gestalten. Im Unternehmenskontext kann das Beat Sheet genutzt werden, um interne Erfolge, Produktgeschichten oder inspirierende Mitarbeitererlebnisse anschaulich zu erzählen. Dieser Blogartikel erklärt die Elemente des Beat Sheets und zeigt anhand eines praxisnahen Beispiels, wie Unternehmen diese Struktur nutzen können, um ihre Botschaften erfolgreich zu vermitteln.


Was ist das Blake Snyder Beat Sheet?

Das Beat Sheet besteht aus 15 „Beats“ oder Schritten, die die Handlung einer Geschichte strukturiert aufbauen. Die Schritte, von der Einleitung über den Konflikt bis zur Lösung, sorgen dafür, dass die Geschichte emotional packend bleibt und eine klare Botschaft vermittelt.

Hier ein kurzer Überblick über die 15 Beats:

  1. Opening Image (Eröffnungsbild)
  2. Theme Stated (Thema wird angesprochen)
  3. Set-up (Einführung)
  4. Catalyst (Anstoss)
  5. Debate (Debatte)
  6. Break into Two (Wechsel in den Hauptteil)
  7. B-Story (Nebengeschichte)
  8. Fun and Games (Spass und Herausforderungen)
  9. Midpoint (Wendepunkt)
  10. Bad Guys Close In (Schwierigkeiten verstärken sich)
  11. All Is Lost (Moment der Niederlage)
  12. Dark Night of the Soul (Tiefpunkt)
  13. Break into Three (Übergang zur Lösung)
  14. Finale (Lösung des Konflikts)
  15. Final Image (Abschlussbild)

Anwendungsbeispiel: Ein Unternehmen führt ein neues Projektmanagement-Tool ein

Um das Beat Sheet zu veranschaulichen, stellen wir uns ein mittelständisches Unternehmen vor, das ein neues Projektmanagement-Tool einführt, um die Zusammenarbeit und Effizienz zu steigern. Die Einführung stößt jedoch auf Widerstand, und die Unternehmensführung nutzt Storytelling, um die Mitarbeiter für das neue Tool zu gewinnen.


Die Geschichte des Projekts im Beat Sheet-Format

1. Opening Image (Eröffnungsbild)

Die Geschichte beginnt mit einem Bild des aktuellen Chaos in der Firma: Überlastete Mitarbeiter, die genervt durch unübersichtliche Excel-Tabellen scrollen und ständig Termine und To-dos vergessen. So wird der Schmerzpunkt des Problems dargestellt.

2. Theme Stated (Thema wird angesprochen)

Das zentrale Thema wird angesprochen: „Effizienz und Zusammenarbeit können nur durch ein organisiertes System verbessert werden.“ Hier wird angedeutet, dass die Veränderung nötig ist, um das Team und den Arbeitsalltag zu entlasten.

3. Set-up (Einführung)

Das Unternehmen erklärt, warum das Projektmanagement-Tool ausgewählt wurde und zeigt erste Demonstrationen. Mitarbeiter erfahren, welche Vorteile das Tool hat und warum es zu weniger Fehlern und weniger Stress führen wird.

4. Catalyst (Anstoss)

Der Anstoss kommt, als das Management die offizielle Einführung ankündigt: Ab dem nächsten Monat wird das neue Tool verpflichtend für alle Teams. Dies sorgt für gemischte Reaktionen – Neugier bei einigen, Skepsis und Angst vor Veränderung bei anderen.

5. Debate (Debatte)

Es gibt eine lebhafte Debatte: Einige Mitarbeiter sind begeistert und sehen die Vorteile, während andere besorgt sind, dass sie mit dem neuen Tool überfordert sein werden. Hier wird klar, dass die Einführung des Tools eine Herausforderung darstellt.

6. Break into Two (Wechsel in den Hauptteil)

Die Phase der Implementierung beginnt. Schulungen werden organisiert, Teams erhalten Handbücher, und ein Ansprechpartner für Fragen wird bereitgestellt. Es ist der Übergang vom Status quo zu einer potenziellen Verbesserung, die aber noch unsicher ist.

7. B-Story (Nebengeschichte)

Ein Mitarbeiter, der als besonders widerstandsfähig gegenüber Neuerungen bekannt ist, wird als Pilotnutzer für das Tool ausgewählt. Seine Geschichte begleitet die Hauptgeschichte: Wird er das Tool akzeptieren und vielleicht sogar zum Unterstützer werden?

8. Fun and Games (Spass und Herausforderungen)

Während die Mitarbeiter das Tool ausprobieren, entstehen amüsante Missverständnisse und kleinere Erfolge. Manche Teams merken, dass sie die Aufgaben schneller erledigen, andere kämpfen noch mit technischen Schwierigkeiten. Diese Phase zeigt sowohl die positiven als auch die komischen Momente der Umstellung.

9. Midpoint (Wendepunkt)

Der Wendepunkt tritt ein, als ein erstes großes Projekt mithilfe des neuen Tools erfolgreich abgeschlossen wird – und zwar deutlich effizienter als zuvor. Das Team merkt, dass das Tool tatsächlich hilfreich ist. Erste Skeptiker beginnen umzudenken.

10. Bad Guys Close In (Schwierigkeiten verstärken sich)

Doch nicht alle Probleme sind gelöst: Bei einem weiteren wichtigen Projekt stürzt das Tool ausgerechnet vor einer großen Präsentation ab, was die Zweifel an der Verlässlichkeit wieder entfacht. Ein Teil des Teams fällt in alte Muster zurück.

11. All Is Lost (Moment der Niederlage)

Im Team herrscht Frustration, und einige wünschen sich die alte Methode zurück. Es scheint, als könnte das neue Tool das Vertrauen nicht zurückgewinnen.

12. Dark Night of the Soul (Tiefpunkt)

Im Management entsteht Unruhe, und es wird sogar überlegt, das Tool abzusetzen. Doch die Verantwortlichen erinnern sich an das Ziel und die Vorteile. Es kommt zu einem Treffen, bei dem die Vorteile und die bisherigen Erfolge betont werden, um den Mitarbeitern Mut zu machen.

13. Break into Three (Übergang zur Lösung)

Nach intensiven Gesprächen und zusätzlichen Schulungen beginnen die Teams, das Tool wieder zu verwenden, diesmal mit größerem Verständnis und Zuversicht. Der Durchbruch scheint nah.

14. Finale (Lösung des Konflikts)

Das Tool wird schließlich in vollem Umfang genutzt, und die Effizienz der Arbeitsabläufe verbessert sich spürbar. Die Teams profitieren von einer transparenten und organisierten Zusammenarbeit, und die Skepsis ist weitgehend verschwunden.

15. Final Image (Abschlussbild)

Das Abschlussbild zeigt ein Büro voller entspannter Mitarbeiter, die das Tool souverän nutzen und endlich mehr Zeit für kreative Aufgaben haben. Der Erfolg des Projekts ist sichtbar und wird im Unternehmen als positives Beispiel für Veränderungsprozesse gefeiert.


Warum das Beat Sheet Unternehmen hilft, Geschichten zu strukturieren

Mit der klaren Struktur des Beat Sheets können Unternehmen ihre Geschichten in einer verständlichen, nachvollziehbaren und emotional ansprechenden Weise aufbauen. So wird sichergestellt, dass die Geschichte einen Anfang, einen Höhepunkt und eine Auflösung hat – genau wie in einem Film. Die Mitarbeiter oder Kunden können sich mit dem „Held“ der Geschichte identifizieren, fühlen die Konflikte mit und erleben die Erfolgsmomente intensiver.


Tipps zur Nutzung des Beat Sheets im Unternehmenskontext

  1. Den Helden bestimmen: Wer ist der „Held“ der Geschichte? Ein Team? Ein Produkt? Oder ein bestimmter Mitarbeiter?
  2. Emotionen einbauen: Jede Veränderung hat Höhen und Tiefen – diese sollten realistisch und nachvollziehbar erzählt werden.
  3. Eine klare Botschaft vermitteln: Das Beat Sheet hilft, das Thema (z. B. Veränderungsbereitschaft) immer wieder aufzugreifen und so die Kernaussage zu verstärken.
  4. Ergebnisse darstellen: Wie bei jedem Happy End sollte die Geschichte im Unternehmenskontext zeigen, wie die Veränderung das Leben der Beteiligten verbessert hat.

Das Blake Snyder Beat Sheet ist eine wertvolle Methode, um Unternehmensgeschichten strukturiert und emotional zu erzählen. Ob interne Projekte, Mitarbeitergeschichten oder Kunden-Erfolgsgeschichten – durch eine klare Story-Struktur können Unternehmen die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer gewinnen und sie für ihre Vision begeistern.

Die Kraft des Storytelling: Warum Geschichten Unternehmen erfolgreicher machen

Storytelling ist ein mächtiges Werkzeug, das längst nicht mehr nur der Werbung oder dem Marketing vorbehalten ist. Die Fähigkeit, eine gute Geschichte zu erzählen, ist in allen Bereichen eines Unternehmens wertvoll – von der internen Kommunikation bis zur Kundenbindung. Doch warum ist Storytelling so wichtig für Unternehmen? Dieser Blogbeitrag beleuchtet die zentrale Rolle von Geschichten und zeigt anhand konkreter Beispiele, wie Storytelling Unternehmen erfolgreicher machen kann.


Warum Storytelling im Unternehmen wichtig ist

Menschen lieben Geschichten. Schon seit Urzeiten nutzen wir sie, um Erfahrungen zu teilen, Werte zu vermitteln und komplexe Informationen verständlich zu machen. Im Unternehmenskontext kann Storytelling:

  • Vertrauen und Glaubwürdigkeit schaffen: Geschichten machen Unternehmen und ihre Werte greifbar und authentisch.
  • Emotionale Bindungen fördern: Wenn Kunden, Partner oder Mitarbeiter sich emotional verbunden fühlen, steigt die Loyalität.
  • Komplexe Inhalte leichter vermittelbar machen: Durch Storytelling lassen sich komplexe Prozesse oder Produkte besser darstellen und verstehen.
  • Die Unternehmenskultur stärken: Geschichten helfen, die Werte eines Unternehmens zu festigen und die Mitarbeiter zu motivieren.

Storytelling in der internen Kommunikation

Nehmen wir an, ein Unternehmen hat kürzlich eine neue Richtlinie zur Nachhaltigkeit eingeführt. Eine einfache Bekanntmachung via E-Mail erreicht nur begrenzte Aufmerksamkeit und kann abstrakt wirken. Stattdessen könnte das Unternehmen die Einführung dieser Richtlinie durch die Geschichte eines Mitarbeiters erzählen, der in seiner Freizeit an Umweltschutzprojekten arbeitet. Die Geschichte könnte beschreiben, wie seine Leidenschaft zur Inspiration für das Unternehmen wurde und letztendlich zur Einführung der neuen Richtlinie beitrug.

Vorteile:

  • Die Geschichte macht die neue Richtlinie nachvollziehbarer und weckt emotionale Resonanz.
  • Mitarbeiter erkennen sich in der Geschichte wieder und verstehen, dass das Unternehmen authentisch hinter seiner nachhaltigen Vision steht.
  • Die Identifikation mit den Unternehmenswerten wird gestärkt, da der Fokus nicht nur auf Anweisungen, sondern auf echten Menschen und ihren Erfahrungen liegt.

Storytelling in der externen Kommunikation und im Marketing

Ein erfolgreiches Beispiel für Storytelling im Marketing liefert das Unternehmen Patagonia. Als Outdoor- und Bekleidungsmarke setzt Patagonia gezielt Geschichten ein, um seine Mission und Werte zu transportieren. Die Firma erzählt regelmässig von Umweltaktivisten, die in abgelegenen Regionen arbeiten, von Mitarbeitern, die sich für den Naturschutz einsetzen, und von Kunden, die ihre alten Produkte reparieren, statt neue zu kaufen. Diese Geschichten verdeutlichen, dass Patagonia nicht nur ein gewinnorientiertes Unternehmen ist, sondern die Natur schützen möchte.

Vorteile:

  • Glaubwürdigkeit und Vertrauen: Die Geschichten zeigen, dass Patagonia seinen Umweltschutzgedanken ernst nimmt, was das Vertrauen der Kunden stärkt.
  • Emotionaler Bezug: Kunden fühlen sich inspiriert, selbst aktiv zu werden, und fühlen eine enge Verbindung zur Marke.
  • Markenbindung und Authentizität: Kunden, die von der Mission und den Werten überzeugt sind, bleiben loyal und werden zu Markenbotschaftern.

Storytelling für den Vertrieb

Auch im Vertrieb kann Storytelling helfen, eine emotionale Bindung aufzubauen und den Mehrwert eines Produkts besser zu vermitteln. Anstatt nur die Funktionen eines Produkts aufzuzählen, könnten Vertriebler die Geschichte eines bestehenden Kunden erzählen, der dank des Produkts ein spezifisches Problem lösen konnte.

Ein Softwareunternehmen könnte beispielsweise die Geschichte eines Kunden erzählen, der durch die Nutzung ihrer Software seine Arbeitsabläufe optimieren und Zeit einsparen konnte, was ihm mehr Raum für strategische Projekte eröffnete. Diese Geschichte zeigt potenziellen Kunden, wie die Software ihr Leben verbessern kann, statt nur technische Spezifikationen aufzulisten.

Vorteile:

  • Veranschaulichung des Nutzens: Die Geschichte gibt potenziellen Kunden ein lebendiges Beispiel und macht die Vorteile greifbar.
  • Emotionaler Zugang: Kunden fühlen sich mit der Geschichte verbunden und können sich selbst in der Rolle des erfolgreichen Nutzers sehen.
  • Höhere Kaufbereitschaft: Storytelling kann Unsicherheiten abbauen, da Kunden aus Erfahrungen anderer Vertrauen schöpfen.

Storytelling zur Stärkung der Unternehmenskultur

Ein starkes Unternehmen basiert auf einer inspirierenden Kultur, die Mitarbeiter motiviert und ihnen ein Zugehörigkeitsgefühl gibt. Eine wichtige Rolle spielen dabei Geschichten, die die Unternehmenswerte verkörpern.

Ein Unternehmen könnte regelmässig die Geschichten von Mitarbeitern erzählen, die aussergewöhnliche Leistungen erbracht haben oder besondere Werte leben. Nehmen wir ein Unternehmen mit einem starken Fokus auf Teamarbeit: Die Geschichte eines Teams, das zusammen ein anspruchsvolles Projekt realisiert hat und damit wichtige Unternehmensziele erreicht hat, könnte andere Teams dazu motivieren, ähnlich zu handeln.

Vorteile:

  • Motivation und Identifikation: Die Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt und sehen, dass ihre Leistungen wahrgenommen werden.
  • Stärkung der Werte: Geschichten verankern die Unternehmenskultur und zeigen den Mitarbeitern, dass die Werte mehr als nur Worte sind.
  • Förderung der Gemeinschaft: Die Geschichten verbinden und stärken das „Wir-Gefühl“ im Unternehmen.

Praktische Tipps für erfolgreiches Storytelling im Unternehmen

  • Authentizität ist der Schlüssel: Geschichten sollten echt und glaubwürdig sein – ein einfacher Werbeslogan reicht nicht aus.
  • Emotionen wecken: Gute Geschichten sprechen die Gefühle der Zuhörer an und machen das Unternehmen menschlicher.
  • Kundenzentrierung: Auch im Unternehmen selbst können Kunden oder deren Herausforderungen zum Mittelpunkt der Geschichte werden. Das zeigt, dass das Unternehmen sie ernst nimmt.
  • Struktur und Klarheit: Geschichten sollten klar und einfach strukturiert sein, um verstanden und leicht weiterverbreitet zu werden.

Storytelling ist mehr als ein Marketing-Tool, es ist eine zentrale Strategie, die in allen Unternehmensbereichen Mehrwert schaffen kann. Ob für die Kundenbindung, den Vertrieb oder die interne Kommunikation – gute Geschichten bauen emotionale Verbindungen auf, stärken die Glaubwürdigkeit und bringen Menschen näher zusammen. Unternehmen, die Storytelling erfolgreich einsetzen, werden zu einem lebendigen und inspirierenden Teil im Leben ihrer Kunden und Mitarbeiter. Die Kraft der Geschichten macht sie zu mehr als nur einem Arbeitgeber oder Anbieter – sie werden zu einer Marke, mit der man sich identifizieren möchte.

Erzählperspektiven

In der Welt der Literatur und Geschichtenerzählung spielen Erzählperspektiven eine entscheidende Rolle. Sie beeinflussen nicht nur die Art und Weise, wie eine Geschichte erzählt wird, sondern auch die Wahrnehmung und das Verständnis der Leserinnen und Leser. Durch die Wahl der Erzählperspektive können Autorinnen und Autoren eine Vielzahl von Effekten erzeugen und die Leser auf unterschiedliche Reisen mitnehmen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf verschiedene Erzählperspektiven und ihre Auswirkungen auf Geschichten.

  1. Die Ich-Perspektive: Die Ich-Perspektive ist eine der intimsten Erzählperspektiven, bei der die Geschichte aus der Sicht eines einzelnen Charakters erzählt wird. Der Leser sieht die Welt durch die Augen und erfährt die Gedanken und Gefühle dieser Figur. Diese Perspektive ermöglicht es den Lesenden, sich eng mit dem Protagonisten zu identifizieren und eine unmittelbare Verbindung zu seinen Erfahrungen herzustellen. Der Nachteil der Ich-Perspektive ist jedoch, dass sie die Einsicht in die Gedanken und Gefühle anderer Charaktere begrenzt.
  2. Die personalisierte Erzählperspektive: Bei der personalisierten Erzählperspektive wird die Geschichte aus der Sicht eines bestimmten Charakters erzählt, aber nicht in der ersten Person. Der Erzähler verwendet die dritte Person und beschränkt sich auf die Wahrnehmung und das Wissen dieses spezifischen Charakters. Dadurch entsteht eine gewisse Distanz zwischen dem Leser und dem Protagonisten, während gleichzeitig Einblicke in andere Charaktere möglich sind. Diese Perspektive ermöglicht es dem Autor, verschiedene Blickwinkel zu präsentieren und die Geschichte aus verschiedenen Standpunkten zu beleuchten.
  3. Die neutrale Erzählperspektive: Die neutrale Erzählperspektive ist eine umfassende Sichtweise, bei der der Erzähler über Kenntnisse und Informationen verfügt, die über das hinausgehen, was die Charaktere wissen. Der allwissende Erzähler kann Gedanken, Gefühle und Motive der Figuren offenlegen und auch Informationen über die Vergangenheit oder die Zukunft der Geschichte liefern. Diese Perspektive erlaubt es dem Autor, eine breitere Palette von Informationen zu präsentieren und eine größere Kontrolle über den Erzählfluss zu haben. Gleichzeitig kann sie jedoch eine gewisse Distanz zwischen den Lesenden und den Charakteren schaffen.
  4. Die auktoriale Erzählperspektive: Die auktoriale Erzählperspektive ähnelt der allwissenden Perspektive, gibt dem Erzähler jedoch eine stärkere Stimme und Präsenz. Der auktoriale Erzähler tritt direkt in Erscheinung, kommentiert die Handlung, gibt Wertungen ab und kann sogar mit den Lesenden interagieren. Diese Perspektive erlaubt es dem Autor, eine bestimmte Stimmung zu erzeugen, Ironie einzusetzen oder die Geschichte mit persönlichen Einsichten anzureichern. Sie erfordert jedoch auch eine gewisse Geschicklichkeit, um den richtigen Ton zu treffen und die Balance zwischen Erzählung und Kommentar zu wahren.

Die Wahl der Erzählperspektive ist eine wichtige Entscheidung für Autorinnen und Autoren, da sie die Leserinnen und Leser maßgeblich beeinflusst. Jede Perspektive hat ihre Vor- und Nachteile und kann unterschiedliche Auswirkungen auf die Geschichte haben. Die Ich-Perspektive schafft eine starke Identifikation, die personalisierte Perspektive ermöglicht verschiedene Blickwinkel, die allwissende Perspektive bietet umfassendes Wissen und die auktoriale Perspektive ermöglicht eine direkte Einbindung der Lesenden.

Letztendlich hängt die Wahl der Erzählperspektive von der beabsichtigten Wirkung, der Art der Geschichte und den Zielen der Autorin oder des Autors ab. Eine sorgfältige Abwägung der verschiedenen Optionen kann helfen, die passende Perspektive zu finden und eine Geschichte zu erschaffen, die die Lesenden fesselt und mitreißt.

Plot

Struktur eines Blattes

Der Plot ist beim Geschichtenschreiben von entscheidender Bedeutung, da er die Struktur und den Verlauf einer Geschichte festlegt. Er beinhaltet die stichwortartige, chronologische Aufzählung aller Ereignisse, die du in deiner Geschichte planst.

Folgende Punkte unterstreichen die Notwendigkeit eines Plots:

Struktur: Ein Plot bietet einen strukturierten Handlungsablauf deiner Geschichte. Er gibt dir eine klare Vorstellung davon, wie die Handlung voranschreiten soll, und hilft dabei, den roten Faden der Geschichte beizubehalten. Ein gut konzipierter Plot ermöglicht es dir, die Ereignisse in sinnvoller Weise zu präsentieren und den Leser durch die Handlung zu führen.

Spannungsaufbau: Ein Plot ermöglicht es, Spannung aufzubauen und den Leser an die Geschichte zu binden. Durch die Einführung von Konflikten, Herausforderungen und Wendepunkten im Plot kannst du eine Atmosphäre der Spannung und Neugier erzeugen. Dies sorgt dafür, dass der Leser weiterlesen möchte, um herauszufinden, wie sich die Geschichte entwickelt und wie der Konflikt gelöst wird.

Charakterentwicklung: Ein gut durchdachter Plot ermöglicht es den Charakteren, sich auf natürliche Weise zu entwickeln. Er stellt ihnen Herausforderungen und Hindernisse in den Weg, die sie überwinden müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Dadurch können die Charaktere wachsen, sich verändern und ihre Stärken und Schwächen entdecken.

Sinn und Bedeutung: Ein Plot verleiht der Geschichte einen Sinn und eine Bedeutung. Er hilft dabei, Themen und Botschaften zu vermitteln, indem er den Leser dazu bringt, über bestimmte Fragen nachzudenken oder spezielle Erkenntnisse zu gewinnen. Ein gut konstruierter Plot kann die Leser zum Nachdenken anregen, sie emotional berühren oder zum Handeln inspirieren.

Insgesamt ist ein Plot eine wichtige Grundlage für das Geschichtenschreiben. Er bietet eine strukturierte Basis, auf der du deine Geschichte aufbauen kannst, und ermöglicht es dir, die Ereignisse so zu gestalten, dass sie die gewünschten Auswirkungen auf den Leser haben. Ein gut entwickelter Plot sorgt dafür, dass die Geschichte fesselnd, zusammenhängend und bedeutungsvoll ist.

Überlege dir bei deiner nächsten Geschichte zuerst den Plot, bevor du mit dem eigentlichen Schreiben beginnst.

The Digital Storyteller

Hallo und herzlich willkommen auf meiner Webseite zum digitalen Storytelling.

Was bedeutet eigentlich digitales Storytelling?

Auf den meisten Webseiten wird es definiert als „Geschichtenerzähler mit digitalen Medien“ oder „Geschichtenerzähler im digitalen Kosmos“. Für mich persönlich greift das jedoch zu kurz, denn es fehlt ein ganz wichtiges Element: Das Vermitteln von Informationen über digitalen Themen. Inhalt/ Content muss wichtiger sein als das Medium, das die Übermittlung vornimmt. Eine verständliche Vermittlung des Inhalts, wird mit der Komplexität unserer digitalen Welt immer wichtiger.

Auf dieser Seite befassen wir uns mit Storytelling im Geschäftsumfeld und geben Tipps und Tricks, wie deine Präsentationen zukünftig herausstechen und merkenswerte Inhalte vermitteln wird. Nichts ist langweiliger, als jemanden zuzuhören, der nur Zahlen, Daten und Fakten herunterbetet.

Wir stellen verschiedene Techniken und Methoden vor, die beispielsweise in Novellen und Drehbüchern verwendet werden und die dir im Business-Kontext helfen werden, eine gute Geschichte zu erzählen.

Viel Spass beim Lesen und Anwenden.

Wir sind gespannt auf deine Feedbacks.